Dr. Manfred Behawy

Knorpelverletzung

Therapie:
Knorpeltransplantation, Mosaikplastik, Knorpelinduktion
OP Dauer:
15-60 Minuten; für die Knorpeltransplantation ist eine kurze Entnahme OP 3 Wochen davor nötig
Anästhesie:
Spinalanästhesie; Vollnarkose
Klinikaufenthalt:
4-5 Tage stationär
Nachbehandlung:
Entlastung mit Stützkrücken für 4-6 Wochen

Ein Knorpelschaden im jugendlichen Alter ist kein unumkehrbarer Defekt des Kniegelenks. Es ist nicht nötig mit dieser "Hypothek" zu leben und die Früharthrose des Kniegelenks untätig abzuwarten. Mit einer Knorpeltransplantation kann ihnen geholfen werden. Hierfür wird ein kleines körpereigenes Knorpelstück arthroskopisch entnommen und dieses dann zur Züchtung einer knorpeleigenen Substanz an ein spezialisiertes Labor gesendet. Die Implantation des gezüchteten Knorpels erfolgt ca.3 Wochen später in der Universitäts-Klinik durch eine offene Arthrotomie. Dabei kann der Defekt, etwa wie bei einer Osteochondrosis dissecans nötig, auch zusätzlich mit Knochenmaterial unterfüttert werden. Die Nachbehandlung beinhaltet die Entlastung des operierten Beines wobei im Rahmen der Physiotherapie mit zunehmenden Bewegungsumfang gearbeitet werden kann.

Zu erwähnen wäre in dieser Hinsicht auch, dass es immer mehr Versuche gibt, diese Defekte durch körperfremde Transplantate zu ersetzen, wobei die Ergebnisse sehr vielversprechend sind.

Für kleinere Defekte des Knorpels, die jedoch auch die knöcherne Struktur betreffen können, wäre die Mosaikplastik ein geeignetes Tool. Dabei werden in einem Operationsgang arthroskopisch Knochen-Knorpel-Zylinder aus einer unbelasteten Stelle des Kniegelenkes entnommen und in den Defekt, eingesetzt. Die Nachbehandlung ist sehr ähnlich zur Transplantation.

Lässt sich währen einer Arthroskopie des Kniegelenkes ein niedergradiger, reiner Knorpeldefekt (Outerbridge-III°) detektieren, so kann dieser durch eine Knorpelinduktionstherapie adäquat behandelt werden. Dabei wird die umschriebene Defektregion mit einer sehr dünnen Ahle oder ähnlichem angespießt um das Einwandern von Stammzellen in den Defekt zu ermöglichen. Dort wandeln sich dies in (leider etwas minderwertigeren) Faserknorpel um. Die Schmerzsymptomatik sollte dadurch auf lange Sicht verbessert werden. Eine Kombination mit ACP erscheint sinnvoll. Danach darf der Patient 4 Wochen das Knie nicht belasten und nur bis ca. 60° beugen.