Dr. Manfred Behawy

Kahnbeinverletzungen

Therapie:
konservativ oder operativ
Anästhesie:
Regionalanästhesie oder Vollnarkose
Behandlungsdauer:
mehrere Wochen bis Monate

Eine "kleine" Verletzung mit schwerwiegenden Folgen

Kahnbeinbrüche entstehen meist durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand. Da diese Brüche sehr leicht übersehen werden ist es ratsam bei typischem Sturzgeschehen und entsprechenden Beschwerden (Schmerzen und Schwellung im daumenseitigen Handgelenkbereich) frühzeitig eine CT-Untersuchung durchzuführen. 

Denn nicht selten wird diese Fraktur auf konventionellen Röntgen übersehen, was schwerwiegende Folgen hat: eine Falschgelenkbildung des Kahnbeins führt längerfristig zu Schmerzen, Schwellung und Arthrose das Handgelenkes ("SNAC-wrist"). Diese Veränderungen stellen eine schwerwiegende, irreversible Schädigung des Gelenkes darstellt.

Je früher eine Kahnbeinfraktur oder Kahnbeinfalschgelenkbildung (Kahnbein-Pseudarthrose) erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen.

Zur Verfügung stehen uns im akuten Fall, je nach Art und Zeitpunkt, eine konservative Therapie mit Daumeneinschlussgips für 8-12 Wochen oder die Verschraubung mit Spezialschrauben .

Liegt schon eine Kahnbeinpseudarthrose vor, reicht das OP-Spektrum von der Spongiosaplastik mit Verplattung über die Implantation eines tricortikalen Spanes oder eines vaskularisierten Spanes mit Verplattung bis hin zur Four-Corner Fusion.

Bei manifesten Arthrosen empfehle ich die "Denervierung nach Willhelm" bzw. im weiteren die Implantation einer Handgelenksprothese oder die Durchführung einer HG-Arthrodese.